Sonntag, 7. August 2016

Plastik-Detox







die Wirklichkeit...





"Jede Minute landet eine Tonne Plastik im Meer."



Wahnsinn. Das muss man sich mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. 

Seitdem ich diesen Satz letztens in einer Zeitschrift in einem Artikel gelesen habe, in welchem es um die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere ging, geistert er nun ständig durch meine Gedanken. 
Ganz schön gruselig.

Denn Plastik ist die größte Umweltsünde überhaupt. Es ist krank, wenn man bedenkt, was dieser Stoff für unglaubliche Ausmaße für die Umwelt hat.



Und wenn man mal wirklich gezielt darauf achtet, wo uns in unserem Alltag überall Plastik begegnet, wird es eigentlich nur noch gruseliger: So gut wie  ü b e r a l l . Man braucht sich ja nur mal im eigenen Heim umzuschauen oder beim Einkaufen darauf zu achten: Überall Plastik. Sei es bei Kosmetikprodukten, Waschmitteln oder in der Lebensmittelabteilung im Supermarkt - mit unzähligen Plastikverpackungen, -tüten, -flaschen usw. Selbst in Textilien findet sich dieser Stoff wieder. 
Wir sind schon mehr als abhängig davon, was wir allein der Industrie zu verdanken haben.

Ich jedenfalls sehe es nun an jeder Ecke, seitdem ich mich mehr mit diesem Thema beschäftigt habe. Es ist glatt zum Verzweifeln. Das Problem ist eben, dass ich, dass wir, damit so aufgewachsen sind und es quasi auch nicht anders kennen, die Allgegenwärtigkeit von Plastik ist für uns scheinbar völlig normal. Ich habe mich da früher auch nie bewusst mit auseinander gesetzt. Es war eben einfach so.


Deshalb bin ich wirklich der Meinung, über dieses wichtige Thema sollte noch viel mehr aufgeklärt werden. Sowohl in Schulen (besonders da!) als auch an anderen Einrichtungen, um so viele Menschen wie möglich darauf aufmerksam zu machen. 
Statt Produkt- oder Shop-Namen/schicken Bildern, Farben, Sprüchen usw. sollten eher abschreckende Bilder von Tiermägen voller Plastikteilchen aus dem Meer oder schwimmende Müllhalden etc. auf Plastiktüten und -flaschen abgedruckt werden, um die Menschen von deren Kauf abzuschrecken und mit der Wahrheit zu konfrontieren (was natürlich nicht passieren wird, aber es wäre so wirkungsvoll…). Und auch so nötig.

Denn meistens ist es ja so, dass wir etwas erst wirklich begreifen, wenn wir es sehen.


Und nicht nur für unsere Umwelt ist Plastik so unglaublich schädlich. Auch für uns selbst. Weichmacher, sog. Phlatate, gelangen über all diese Plastikprodukte in unseren Körper und schädigen diesen damit auch nachhaltig, da sie sich z.B. auch in der Lunge absetzen können. Der Clou: Wir sehen das Ganze bloß nicht, deshalb machen wir uns darüber keine weiteren Gedanken. 





Weitere interessante Fakten aus dem Artikel, welche sich mir ins Gedächtnis eingebrannt haben: 


"Die Lebensdauer einer Plastiktüte beträgt weniger als 10 Minuten, ihr Abbau dagegen bis zu 400 Jahre. Mit der Zeit zersetzt sie sich immer mehr in ihre Einzelteile (Mikropartikel) und gelangt schließlich mit in den Naturkreislauf, wo sie von Meerestieren gefressen wird, welche qualvoll daran zugrunde gehen…"

"Es dauert bis zu 450 Jahre, bis eine Plastikflasche verrottet."

"Plastik ist nicht biologisch abbaubar."

"Auch in Trinkwasser haben sich schon Plastikpartikel gefunden."

"Das meiste Plastik schwimmt noch nicht einmal an der Meeresoberfläche, sondern der Großteil verbirgt sich auf dem Meeresgrund. Gleich einem Eisberg, quasi."

"Im Jahr 2050 wird es im Meer mehr Plastik als Fische geben, wenn wir unser Verhalten nicht ändern."



Diese Informationen allein müssten im Grunde schon ausreichen, um an seinem eigenen Denken und Verhalten in Bezug auf Plastik etwas zu verändern. Nicht umsonst sind sie mir so in Erinnerung geblieben.






Was also dagegen unternehmen? 


Wir müssen unser Konsumverhalten ändern, so einfach ist es. Je mehr Menschen sich gegen Plastikprodukte und damit für mehr Umweltfreundlichkeit und auch für eigene körperliche Gesundheit entscheiden, desto größer wird der Druck irgendwann auf die Industrie und letztlich wird dieser nichts anderes übrig bleiben, als sich an das neue Kaufverhalten der Kunden anzupassen. Es müssen nur genügend Leute mitmachen!

Wir, als Verbraucher, haben die Macht in den Händen, wir können maßgeblich dazu beisteuern, dem Plastikwahnsinn ein Ende zu setzen. Das ist den meisten leider nur nicht bewusst. 
Doch mit jeder neuen Verweigerung von Plastikprodukten gibt man ein entscheidendes Statement ab.



"Plastik-Detox"


Im Moment erfreut sich doch sowieso gerade so ein neuer Trend immer mehr Beliebtheit: Die Detox-Bewegung (engl. "detox"= entgiften) - sowohl in der Beautybranche als auch in diversen Nahrungsmitteln wie Teesorten usw. 
Warum das Ganze also nicht auch einfach mal auf Plastik übertragen? Plastik-Detox. Oder auch "deplastify". Klingt doch gar nicht so schlecht. Damit könnte man so viel bewirken!


Auch ich habe schon einiges durch Alternativen ersetzen können. So verwende ich beispielsweise schon sehr lange…

  • Deo-Zerstäuber aus Glas (ohne Aluminium) statt herkömmliche Deoflaschen aus Plastik
  • ausschließlich Glasflaschen für Getränke (auch unterwegs - da eignen sich diese Kleinen von "truefruits" gut) statt Plastikflaschen 
  • eigene Stoffbeutel statt Plastiktüten

Beim Einkaufen schaue ich immer, ob es meine ausgesuchten Produkte vielleicht auch in einer anderen Verpackung als Plastik gibt, so z.B. aus Glas (oder eben Papier). Zugegeben, leicht macht es einem die Industrie da wirklich nicht. Aber mit ein bisschen Mühe, Geduld und v.a. auch Offenheit für Neues und eigener Kreativität sollte das machbar sein.

In Drogerien hat man damit leider nicht wirklich Erfolg, denn dort besteht nahezu alles aus diesem Stoff.




Gibt´s nicht ohne Plastik-Verpackung? Selber machen!


Nicht zuletzt deswegen versuche ich mittlerweile auch, immer mehr selbst herzustellen. Lippenbalsam und Deo habe ich bereits ausprobiert, was mich überzeugt hat!
Auch an anderen DIY´s möchte ich mich noch versuchen (Seife, Haarspülung, Gesichtspeeling,… alles aus natürlichen Inhaltsstoffen, versteht sich ;)). Der Vorteil: Man weiß genau, was drin ist. Und Spaß macht es auch :)

Doch bei all dem nicht vergessen: step by step. Das Ganze geht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess. Am besten erst einmal in Ruhe einen Plan machen, wo man denn mit seinem Plastikverzicht beginnen will, da nach möglichen Alternativen umschauen: Gibt es das auch in einer anderen Verpackung? Kann ich das vielleicht nicht sogar selbst herstellen?








Was auch ein echt tolles Konzept ist und zudem eine sehr gute Alternative: Der Supermarkt "Original Unverpackt"  - auch wenn ich leider selbst noch nie darin war, hab ich schon viel Positives darüber gelesen! Ich habe aber fest vor, ihn mir noch anzuschauen. Bin total neugierig und angetan von der Idee :) (denn das Thema "Zero Waste" interessiert mich sowieso) 

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Unsere Meere haben es wirklich nicht verdient, so sehr von uns missbraucht und zugrunde gerichtet zu werden. Wir sollten viel rücksichtsvoller und verantwortungsbewusster mit ihnen umgehen. Schließlich sind sie ein so schöner Ort, den glaube ich niemand von uns gerne derart zerstört sähe.





Setze noch heute ein Zeichen und verzichte auf Plastik, so gut es geht. Die Umwelt (und auch dein Körper) werden es dir mehr als danken.









(Bildquellen:)

-Death to the Stock Photography
-Pixabay 

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