Samstag, 16. April 2016

"Earthlings" (Doku)













"Manchmal reichen die Worte nicht aus, all die Gefühle zu erfassen, mit denen wir sie anzufüllen versuchen." 

Mit diesem Zitat, das ich (passenderweise) letztens in einem meiner Bücher gelesen habe, versuche ich zu vermitteln, wie es in mir aussieht, während ich diesen Post verfasse. Es stimmt, Worte könnten gerade nicht annähernd beschreiben, in welchem Zustand mich dieser Film zurückgelassen hat.

Doch ich werde es zumindest versuchen, schließlich muss ich mich ja damit auseinandersetzen: Zutiefst verstört, erschüttert, unendlich traurig. Fassungslos, angewidert, beschämt. Und die ganze Zeit im Hinterkopf: Was sind wir Menschen nur für verachtenswerte, egoistische, grausame Monster. Was geht hier alles für ein krankhafter Wahnsinn auf der Welt ab, jeden Tag, in jeder Minute. Wie können wir sowas nur zulassen?! 

An dieser Stelle wird es nun mal Zeit, zu erwähnen, dass ich Vegetarier bin, mittlerweile seit fast drei Jahren. Und ich kann gar nicht beschreiben, wie froh ich wieder über diese Entscheidung bin, nachdem ich mir "Earthlings" angetan habe. Ich kann es gar nicht verstehen, wie man nach diesem Film immer noch weiter Fleisch/Fisch konsumieren kann, als wäre nichts gewesen. Wie? Wie können diese Menschen das mit ihrem Gewissen vereinbaren? Mir würde sich buchstäblich der Magen umdrehen! Zukünftig werde ich auch jedem diese Doku empfehlen, wenn ich wieder mal gefragt werde, warum ich denn Vegetarier sei. Ich denke, das sollte die beste und aussagekräftigste Antwort sein.

Außerdem ist mir auch so schon während des Films mehrmals richtig schlecht geworden, vollkommener Ekel hat mich von Kopf bis Fuß erfasst. Und ich musste auch an einigen Stellen hart mit den Tränen kämpfen. Dennoch hab ich mich gezwungen, ihn bis zum Ende zu gucken, immer wieder mit dem Mantra: Das passiert wirklich, das ist REALITÄT. So weit ist es mit uns Menschen gekommen. Wie kann man da wegschauen? Schon allein deswegen tu ich mir das ja an! Weil es sonst schon niemand wagt, weil das für viele einfach zu schwer zu verkraften ist.
Aber bei ihrem Schnitzel auf dem Teller läuft ihnen trotzdem noch das Wasser im Mund zusammen. Abartig. 

"Wenn alle Menschen ihr Fleisch selbst schlachten müssten, wenn alle Schlachthäuser Glaswände hätten, dann wären wir alle Vegetarier." Diesen Satz aus dem Film fand ich sehr bezeichnend, weil es ja wirklich stimmt. Für keinen ist so ein Schlachtprozess in all seinen grausamen und vielseitigen Facetten angenehm mit anzusehen. Diese Drecksarbeit lassen wir lieber andere für uns erledigen, ist doch bequemer und viel leichter. Doch auch bei diesen Menschen, die in den Schlachthäusern usw. arbeiten, frage ich mich: Wie schaffen die das? Wie kann man nur so einen Job ausführen können? Dazu sieht man auch sehr krasse und einem nahegehende Aufnahmen im Film.


Earthlings. Erdlinge. Diese sind wir ALLE, sowohl Menschen als auch Tiere. Wieso nur nehmen wir uns das Recht heraus, letztere wie eine niedrigere, weniger mit Intelligenz gesegnete Spezies zu behandeln? Anzunehmen, diese würden nicht auch Gefühle wie Leid, Angst und Schmerz spüren wie wir? Was wir betreiben, ist eine systematische Folterung von fühlenden Wesen. Es wäre keineswegs übertrieben, zu sagen, was sich hier abspielt, ist ein Holocaust der Tiere.

Der Film zeigt die vollkommene Unterdrückung, Verachtung und Grausamkeit gegenüber Tieren in vier Teilen: Tiere als Nahrung, Kleidung, Unterhaltung als auch in wissenschaftlichen Experimenten, sog. Tierversuchen. Es geht um die schiere Missachtung der Natur anderer Lebewesen.
 Wir treten als Herren der Welt auf und unterjochen uns damit alle anderen. Dabei haben Tiere genau wie wir auch das Recht hier zu sein und damit den Anspruch auf ein langes und vor allem glückliches Leben. Manchmal schäme ich mich wirklich schon fast, ein Mensch zu sein…

Doch wie sagt man nicht so schön? "Wir ernten, was wir sähen." Die Rache für unser absolut unmoralisches, respektloses und ausschließlich selbstbezogenen Verhalten gegenüber Tieren sind Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Herzkreislaufprobleme, etc. Wir bekommen alles zurück, "nichts bleibt unvergolten." Alles Reaktionen auf unsere ständig anwachsende und nicht zu stillende Gier nach mehr. Immer immer immer steht das Profitdenken im Vordergrund. Mit Menschlichkeit hat das Alles überhaupt gar nichts mehr zu tun.

Aus diesem Grund ist also eine Wende unvermeidbar, wie der Film sehr gut zum Ausdruck brachte. Entweder wir bekommen es selbst hin oder die Natur wird uns dazu zwingen.
Es ist an der Zeit für uns, vollkommen unser Denken zu verändern, damit dieser kranke Wahnsinn mal ein Ende findet.

So viele Menschen wie möglich sollten diesen Film sehen, denn ich glaube wirklich, bei vielen wird er etwas auslösen und bewirken können. Die Produzenten verdienen meinen größten Respekt für diese Leistung. Das war der wohl schlimmste aber gleichzeitig aufrüttelndste Film, den ich je geschaut habe. Bei mir hat er definitiv etwas hervorgerufen. Mich weiterhin darin bestärkt, vegetarisch zu leben und auch zu versuchen, etwas gegen diese Zustände zu unternehmen! Und einen kleinen Beitrag dazu leiste ich ja immerhin schon mal aufgrund meines Fleischverzichts. Vielleicht ziehe ich ja auch mal vegan in Betracht.

Mir ist das ganze Thema jedenfalls alles andere als egal und ich sehe es selbst als meine Pflicht an, zu versuchen, etwas dagegen zu unternehmen. Die Message ist mehr als genug angekommen. Die meisten schauen weg, ich kann das nicht.

Und bei wem sich sein Pflichtbewusstsein anschließend immer noch nicht regt, tja, bei dem weiß ich auch nicht weiter. Was soll man dazu dann noch sagen. Für mich haben diese Menschen dann irgendwo kein Gewissen...










  ☞ Anschauen kann man die Doku auf youtube oder direkt auf http://www.earthlings.de




(Quellen:)


(viele der Infos und Sätze oben wie sie sind, stammen aus dem Film; ich hab sie mir mitgeschrieben und wollte sie hier gern nochmal festhalten, weil ich sie so wichtig fand)
-Bilder: "Pixabay"

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

ACHTUNG BITTE UNBEDINGT LESEN: einen Kommentar als "anonymer Nutzer" abzugeben funktioniert nicht! Als Gast bitte wenn dann "Name/URL" (URL -> den Link irgendeiner Internetseite von euch) verwenden, um kommentieren zu können. Es tut mir leid, aber anders geht es nicht. Ich danke für das Verständnis :-)

Blogger Template designed By The Sunday Studio.