Montag, 11. April 2016

Wegwerfgesellschaft





  "Insgesamt, schätzt die Welternährungsorganisation FAO, wird weltweit ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen, pro Jahr etwa 1,3 Milliarden Tonnen."


"6,6 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jährlich im Müll statt auf dem Esstisch."




Wegwerfgesellschaft. Was ist das eigentlich?


Tja, schauen wir uns doch einfach mal genau unser Konsumverhalten an, dann haben wir die Antwort dafür schon auf der Hand. Wir sind das. Jeder einzelne von uns hat jeden Tag seinen Anteil daran mit seinem eigenen Verhalten. 

Die oben aufgeführten Fakten sind doch völlig Wahnsinn, oder? Ich konnte es echt gar nicht glauben. Da redet ja auch sonst nie jemand drüber! Die "unschönen" Informationen werden einem immer schön vorenthalten, dabei würde das Gegenteil davon doch viel mehr bewirken können - indem man den Menschen sagt, ihnen zeigt, was sie mit ihrem allgemeinen Konsumverhalten für eine maßlose Verschwendung herbeiführen! Das muss doch echt nicht sein. 

In einigen Teilen der Welt fehlt es an genau dem, was wir hier im Überfluss haben - Nahrung und Wasser (neben Vielem anderen). Und wie gehen wir damit um? Völlig respektlos und unbedacht, es scheint das Normalste der Welt zu sein, Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums gleich sicherheitshalber lieber wegzuwerfen (was übrigens ein völliger Trugschluss ist, man kann die Sachen auch danach immer noch problemlos zu sich nehmen!), hier den Joghurt nur halb aufzuessen oder da dieses und jenes Gemüse/Obst gleich auszusortieren, weil es nicht so ästhetisch ansprechend aussieht… Schönheitsideal geht vor Nutzen.

Und allein mit den Lebensmitteln ist es ja noch nicht getan. Bei unzähligen Elektrogeräten, Kleidungsstücken, Haushaltswaren etc. geht es ja noch weiter nach dem genau dem gleichen Prinzip! 
Einmal einen neuen Toaster gekauft, hält ein/zwei Jahre und zack - dann tritt wieder einmal die gewollte Sollbruchstelle auf, der alte wandert (wie die anderen fünf davor) in den Müll und ein neuer, ebenso kurzlebiger muss her. Und das stellt ja keinen Einzelfall dar. 

Das alles ist so absolut unnötig und Verschwendung pur. Der Wert der uns zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel (und allgemein der Waren) ist irgendwann im Laufe der Zeit verloren gegangen, als die schiere Überfülle und Vielfalt an Produkten die Oberhand gewann und wir immer noch mehr kaufen konnten als das, was wir eigentlich nur bräuchten.  

Aufgrund dieses Konsumverhaltens landet sooo unglaublich viel im Müll, was da im Grunde gar nicht hingehört. Wie können wir uns ständig immer wieder völlig selbstsicher in dem Glauben wiegen, man könne endlos so weitermachen wie bisher? So verschwenderisch und egoistisch und rücksichtslos zu handeln? Oder schlimmer: Wir wissen es, aber es ist uns im Grunde egal? So nach dem Motto "Sollen die kommenden Generationen doch zusehen wie sie zurechtkommen…"? (ich weiß, ich weiß, das hatte ich schon mal in einem anderen Post erwähnt, aber man sieht: hierauf führt alles immer wieder zurück!)

Von Nachhaltigkeit ist das jedenfalls um Welten entfernt. 

"Eine Wegwerfgesellschaft stellt eine Gesellschaft dar, in der Waren nur kurz gebraucht und dann weggeworfen und durch Neue ersetzt werden." 
 Meiner Meinung nach gehört dieser Begriff in den Schulunterricht, damit auch dort die jungen Menschen schon lernen, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt hat. Wie weit sind wir denn gekommen, wenn wir uns bereits mit einem Begriff wie diesem bezeichnen müssen? Das ist so traurig.
Uns steht heutzutage so viel zur Verfügung, wir haben die Möglichkeiten und Kapazitäten, dass niemand auf dieser Welt Hunger leiden müsste, würden wir es doch nur richtig angehen. Es ist/wäre genug für alle da. Das müssen wir endlich mal auf die Reihe bekommen.



Wie kann man also diesem Trend entgegen wirken? (bezogen auf Lebensmittelverschwendung in dem Fall)

zunächst einmal versuchen, sich wirklich zusammen zu reißen und nicht ALLES gleich immer wegzuwerfen, wenn dies oder jenes zu beanstanden ist. Sich ruhig zwei- oder dreimal fragen, ob man das vielleicht doch noch anderweitig verwenden (vielleicht ein neues Rezept damit ausprobieren?) oder an Nachbarn verschenken könnte etc.


 (zudem auch wichtig:) Müll trennen. So vielen ist gar nicht bewusst, wie wichtig das wirklich ist! Dabei ist das doch so einfach. Warum das Ganze? Aus ökologischen Gründen, da der getrennt gesammelte Müll wiederverwertet wird und hey, da wären wir wieder bei der Nachhaltigkeit ;-) Hier steht gut erklärt, wie´s geht. Und ich hab gleich ne Übersicht für mich selbst daraus gemacht.





☺ hätte ich jetzt auch gar nicht so gedacht, aber ist tatsächlich so: eine Kühlschrankordnung. Denn wenn man diese einhält, wirft man damit auch gleichzeitig weniger weg! Das ist u.a. auch mit darauf zurückzuführen, dass Wärme grundsätzlich nach oben steigt, also ist das unterste Fach das kälteste usw.  Also das kann auch echt helfen, damit Lebensmittel nicht so schnell verderben. Wirklich sinnvoll und praktisch! Und wissen wie ich finde leider zu wenige.





die App "Zu gut für die Tonne" (oder auch "Beste Reste") gibt gute Tipps, wie man mit wenigen noch zu Hause vorhandenen Lebensmitteln oder allgemein Essensresten Rezepte zaubern kann, die man sich so gar nicht hätte vorstellen können - und die Nahrung sonst wieder mal weggeworfen hätte… Aber hier kann man die Zutaten einzeln eingeben (bis zu 3 Stück) und sich daraus resultierend dann verschiedenste Rezepte anzeigen lassen. Find ich super!!






☺ möglichst nicht mit hungrigem Magen einkaufen gehen, dann kauft man nämlich immer mehr und Unnötigeres, als man eigentlich bräuchte (was letztlich wieder nur übrig bleibt und dann wie selbstverständlich in den Müll wandert…) Also ich versuche das auch echt so zu machen. 

☺ das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist KEIN Verfallsdatum!! Es gibt nur an, bis wann das Produkt seine garantierten Qualitätseigenschaften behält. Die Produkte sind oft auch über das angegebene Datum hinaus noch genießbar!

☺ öfters Lebensmittel einfrieren -> was aktuell "über Bedarf" in der Küche lagert, möglichst erst einmal einfrieren. Hält sich dadurch viel länger und ist auch danach noch so genießbar wie vorher.



Das sind so die Vorschläge, die ich erstmal zusammengetragen habe. Es gibt bestimmt auch noch mehr, aber ich denke, das sollten so die wichtigsten sein. Und wenn man zumindest einige davon einhält, dann leistet man selbst schon mal einen kleinen Beitrag zum Kampf gegen die riesengroße Lebensmittelverschwendung! 
Ich würde mir so sehr wünschen, dass sich solche wichtigen Infos mehr verbreiten und so viele Menschen wie möglich erreichen! Gemeinsam kann man doch viel mehr erreichen. 


Und weil ich ja so ein Doku-Mensch bin, habe ich mir vorgenommen, auch noch den Film "Taste the Waste" anzuschauen, von dem ich auf einer Internetseite gelesen habe. Bin mal gespannt, wie der ist. 










(Bild-) Quellen:
-http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/umwelt/wegwerfgesellschaft-die-grosse-verschwendung-11130879.html
-http://www.alnatura.de/de-de/panorama/kultur-und-gesellschaft/nachhaltigkeit/nachhaltige-innovationen/wegwerfgesellschaft
-"Pixabay"
-eigene Bilder

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