Sonntag, 24. April 2016

Gedankenkarussell




Eine mehrstündige Autofahrt liegt vor mir, also mache ich es mir bequem auf dem Rücksitz, stöpsele meine Kopfhörer ein und drücke bei meiner Musik auf Play. Sofort erfüllen satte Klänge meine Ohren und ich nehme nichts mehr wahr außer den Melodien und der ständig wechselnden Kulisse hinter meinem Fenster.


Irgendwie ist das entspannt und versetzt mich in eine behagliche Stimmung. Ich schaue nach draußen und beobachte seltsam fasziniert, wie die Landschaft in einem fort vorbei zieht, während einige Regentropfen anfangen auf´s Autodach zu prasseln. Wäre ich eine Katze, würde ich jetzt wahrscheinlich schnurren.

Der Blick aus dem Fenster stimmt mich nachdenklich und ich beginne, über dieses und jenes zu sinnieren, während ich meiner Musik lausche. Meine Gedanken springen von einem Thema zum nächsten, irgendwie hänge ich den interessantesten Vorstellungen nach. So ist das immer bei mir während längerer Fahrten. Mir gefällt es, den Gedanken einfach mal freien Lauf zu lassen und zu entdecken, wo man letztlich landet. So ne Art Gedankenkarussell, Surfen durch den eigenen Kopf.


So habe ich unter anderem auch wieder mal über meinen Blog und allgemein diese ganze Umweltthematik nachgedacht. Ich habe mich gefragt, was ich hier eigentlich mache und ob das überhaupt andere erreicht geschweige denn etwas bewirkt, worauf ja mein Hauptaugenmerk liegt. Dann dachte ich daran, was da alles gerade wieder so für Mist in der Welt abgeht (von dem wir keinen Schimmer haben), während wir paar Menschlein in unserem Auto über die Straßen brausen. An die endlose Liste von Problemen, die es auf dieser Welt gibt. Fängt man einmal bei einem an, heftet sich schon wieder das nächste an dessen Fersen usw. Da könnte man schier die Hände vor dem Gesicht zusammenschlagen und glatt verzweifeln, insofern man sich dort zu sehr hineinsteigert. Ich jedenfalls nehme mir das alles sehr zu Herzen… Oft zu sehr. In diesen Momenten überkommt er mich besonders, der sogenannte Weltschmerz.

Aber ich bleibe trotzdem dran. Irgendwie gibt es mir ein gutes Gefühl, darüber zu schreiben, Denkanstöße zu geben und auch mögliche Verbesserungsansätze vorzustellen. Einfach mal daran zu erinnern, dass sich diese Probleme nicht einfach in Luft auflösen, indem man sie ignoriert. Denn man trägt nicht nur Verantwortung für das, was man tut, sondern auch dafür, was man unterlässt. Das sollte man auch mal öfters bedenken.

Doch ich muss da, wie gesagt, auch aufpassen. Manchmal scheint mich diese Last fast zu erdrücken, wenn ich mich zu lange und intensiv mit diesen Themen beschäftige. Dann muss ich mir auch mal eine Pause gönnen, mich ablenken und mich den Dingen widmen, die mich das Ganze auch wieder mal vergessen lassen. Auch mal abschalten, den Hebel umdrehen.

Meiner Meinung nach sollte dieser Hebel bei jedem aber auch in beide Richtungen funktionieren, und nicht -wie meistens- nur träge auf der "angenehmeren" Seite verharren. Beides zusammen sind Bestandteile eines gesunden Weltverständnisses.




"Tu, was du kannst, mit dem, was du hast, dort, wo du bist."







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